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Ganz aktuell aus Suedamerika berichte ich auf http://reisebericht.npage.de.

Bolivien

Willkommen beim virtuellen Reiseführer Bolivien.
Angeregt durch einen 6-monatigen Aufenthalt in Südamerika, davon die meiste Zeit in Bolivien, habe ich auf diesen Webseiten alles das zusammengestellt, was ich vor und während des Aufenthaltes an Informationen zu diesem Land im Herzen Südamerikas zusammengetragen habe.

Dieser virtuelle Reiseführer Bolivien ist in mehrere Rubriken oder Komplexe untergliedert.
Im Komplex Departamentos sind die 9 großen Verwaltungseinheiten, die Departamentos (ein wenig vergleichbar mit den Bundesländern in Deutschland), dargestellt.
Die Rubrik Städte enthält nicht nur Informationen zu den großen Städten in Bolivien, wie z.B La Paz, Santa Cruz oder Cochabamba, sondern auch zu touristisch interessanten Orten.
Unter der Überschrift Landeskunde finden sich nicht nur Angaben zu Geografie, Bevölkerung und Geschichte Boliviens, sondern eine Vielzahl weiterer landeskundlicher Informationen von Alpaca bis Yungas.
Die Touristischen Highlights weisen auf ausgewählte Orte, archäologische Stätten oder Landschaften hin. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Stätten gelegt, die in den Listen der UNESCO- zum Weltkulturerbe der Menschheit geführt werden.
Die Praktischen Tipps geben eine Reihe von Hinweisen zu ganz grundsätzlichen Fragen, wie z.B. zum Transportsystem oder Geldumtausch sowie Übersichten zu Entfernungen und Fahrzeiten in Bolivien,
Im Bereich Sonstiges schließlich sind Informationen über jene Themen zusammengefasst, die in den anderen Komplexen nicht untergebracht werden konnten, z.B. über die Nationalparks in Bolivien, über interessante Filme und Bücher aus bzw. über Bolivien, zum Trekking in Bolivien.

Alle Kategorien

Departamentos 10 22:00-23:00
Städte 31 19:00-21:59
Landeskunde 28 16:00-18:59
Praktische Tipps 17 02:00-04:59
Nationalparks 9 06:00-06:59
Highlights 12 08:00-09:59
Welterbe 7 10:00-10:59

Departamentos

Die obersten Verwaltungsgliederungen in Bolivien heißen Departamentos. Diese sind dann wieder in Provincias untergliedert. In den Provincias wiederum gibt es Municipios. Bolivien hat insgesamt 9 Departamentos, denen jeweils ein Präfekt vorsteht. Bolivien besaß ursprünglich noch ein weiteres Departamento, El Litoral.

Die nachstehende Tabelle zeigt die Anteile der einzelnen Departamentos an Fläche und Einwohnerzahl des Landes.

Name

Fläche

Anteil

Einwohnerzahl

Anteil

Beni

213.564

19%

362.521

4%

Chuquisaca

51.524

5%

531.522

6%

Cochabamba

55.631

5%

1.455.711

18%

La Paz

133.985

12%

2.350.466

28%

Oruro

53.588

5%

391.870

5%

Pando

63.827

6%

52.525

1%

Potosí

118.218

11%

709.013

9%

Santa Cruz

370.621

34%

2.029.471

25%

Tarija

37.623

3%

391.226

5%

gesamt

1.098.581

100%

8.274.325

100%


Die Angaben basieren auf den Angaben zur Volkszählung 2001. Da die Bevölkerungs­entwicklung Boliviens jedoch nicht nur durch ein starkes Wachstum der Gesamtbevölkerung, sondern auch durch eine ausgeprägte Binnenwanderung - einerseits vom Land in die Stadt, andererseits vom Westen in den Osten - gekennzeichnet ist, dürften sich die Anteile der einzelnen Departamentos an der Bevölkerung zwischenzeitlich verändert haben.

Beni

Hauptstadt dieses im Nordwesten, an der Grenze zu Brasilien gelegenen Departamentos ist Trinidad. Weitere größere Städte sind Rurrenbaque und Riberalta. Große Teile Benis sind vom tropischen Regenwald bedeckt. Die Bevölkerungsdichte ist extrem gering (ca. 1,7 Einw./km²).
Große Ströme durchqueren die Region. So kommt es regelmäßig im Frühjahr oder Sommer, wenn im Amazonasbecken und vor allem an den Osthängen der Cordillera Oriental sehr viel Regen fällt, zu großräumigen Überschwemmungen. So standen im Januar und Februar 2007 mehr als 50% der Region unter Wasser - eine Katastrophe, die auch international große Aufmerksamkeit erregte.
Bekannt ist diese Region durch die „Cultura Hidráulica de las Lomas“, oft auch als Kultur der Earthmover des Amazonas oder Rio Beni Kultur bezeichnet, die sich bereits lange vor Entstehung des Inkareiches entwickelte. Die sumpfartige Landschaft und die hohen Niederschlagsmengen veranlassten die seinerzeit hier lebenden Völker, ein komplexes Be- und vor allem Entwässerungssystem zu errichten, das Schutzdeiche, Kanäle und künstliche Lagunen umfasste. Kultstätten wurden auf künstlich angelegten Hügeln (Lomas) erbaut. Man schätzt, dass zur damaligen Zeit 3 – 4 Mio. Menschen in dieser Zone lebten, 10 mal mehr als heute.
Im Südwesten des Departamentos Beni befindet sich der als Biosphärenreservat Beni bezeichnete Nationalpark.

Chuquisaca

Hauptstadt des Departamentos Chiquisaca, des flächenmäßig zweitkleinsten Boliviens, ist Sucre. Chuquisaca, im Süden Boliviens gelegen, erstreckt sich vom Ostrand der Anden bis ins Tiefland des Gran Chaco. Das Klima in den Hochtälern in der Mitte und im Norden ist gemäßigt, im östlichen Tiefland tropisch heiß. Neben der Hauptstadt ist der Ort Tarabuco von touristischem Interesse.

Cochabamba (Departamento)

Cochabamba liegt gewissermaßen im Herzen Boliviens. Es ist das einzige Departamento ohne Grenzen zu einem anderen Land. Mit einer Bevölkerungsdichte von 26 Einw./km² ist Cochabamba das am dichtesten besiedelte Departamento. Hauptstadt ist die Stadt Cochabamba.

Der westliche und zentrale Teil des Departamentos sind Teil des Altiplano. Die nord-östlichen Gebiete (Chapare) hingegen liegen auf lediglich 300 m Höhe im Regenwald.

Cochabamba war und ist ein wichtiger Produzent von Mais und Weizen in Bolivien. In den Tiefebenen des Nordostens ist der Anbau von Coca von wirtschaftlicher Bedeutung.

La Paz (Departamento)

Das Departamento La Paz liegt in der westlichen Region des Landes, im Grenzgebiet zu Peru und Chile. Es umfasst eine Fläche von 133.985 km². Die wichtigsten Städte sind La Paz und El Alto.
Der größte Teil des Departamentos liegt auf dem Altiplano. Zu ihm gehört der bolivianische Anteil am Titicaca-See und an der bis zu 6600 m hohen Cordillera Real. Nordöstlich der Cordillera befinden sich die Yungas, zwei langgestreckte Täler am Ostabhang der Anden, die den Übergang ins Amazonas-Tiefland bilden. Sie liegen nur etwa 1000 m über dem Meeresspiegel und sind der wichtigste Lieferant zur Versorgung von La Paz und El Altos mit Obst und Gemüse.
Südwestlich der Hauptstadt liegt die bedeutende Ruinenstätte Tiahuanaco.
Von den 2.350.466 Einwohnern des Departamento La Paz zur Zeit der Volkszählung von 2001 lebten 1.552.146 in städtischen und 798.320 in ländlichen Gebieten. Die städtische Bevölkerung lebt zum größten Teil in den beiden Städten La Paz und El Alto). 77,46% der über 15 Jahre alten Einwohner (70,19% im städtischen und 92,47% im ländlichen Raum) zählten sich selbst zu den Angehörigen indianischer Völker. Die Mehrheit von ihnen gehört zu den Aymara, deren Hauptsiedlungsgebiet das Departamento La Paz zusammen mit dem benachbarten Departamento Oruro und den angrenzenden Gebieten Perus bildet. Den Angaben der Volkszählung von 2001 zufolge beherrschen 88,47% der über 6 Jahre alte Einwohner die spanische Sprache (96,69% im städtischen und 72,25% im ländlichen Raum). Diese Angaben sind allerdings mit Vorsicht zu betrachten, da die Beherrschung der Spanischen Sprache nach wie vor ein sozialer Prestigefaktor ist, weshalb auch Personen mit minimalen Spanischkenntnissen dazu neigen dürften, anzugeben, dass sie diese Sprache beherrschen.
Im Nordosten des Departamentos La Paz befindet sich der Nationalpark Madidi.

Oruro (Departamento)

Das Departamento Oruro liegt im Westen Boliviens und grenzt an Chile. Es erstreckt sich im Andenhochland des Altiplano über 53.588 km² und hat 391.870 Einwohner (Volkszählung 2001). Hauptstadt ist die gleichnamige Stadt.

Oruro ist das traditionelle Zentrum des Bergbaus in Bolivien (Zinn, Blei, Antimon und Silber), der trotz vieler Minenschließungen in den vergangenen Jahrzehnten nach wie vor ein bedeutender Wirtschaftsfaktor ist.

In Oruro finden wir indigene Volksstämme, die auf dem amerikanischen Kontinent große Bedeutung haben, wie die ethnischen Gruppen der Urus, der Uru-Muratos und der Uru-Chipayas.

Trotz des die Region prägenden Ödlands hat die Natur Oruro mit reichhaltigen Ressourcen gesegnet. Neben den ausgedehnten Mineralvorkommen sind auch andere Naturgeschenke wie die Thermalquellen von Capachos (10 km von Oruro entfernt), Obrajes (20 km) und Pazña (7 km) zu nennen. Darüber hinaus gibt es in Oruro aktive Vulkane und Seeökosysteme wie den Poopó-See, der unzähligen Flamingos und anderen Seevögeln Heimat bietet. Und es gibt Wüsten, in denen der Besucher häufig den Täuschungen einer Fata Morgana zum Opfer fällt, sowie ausgedehnte Salzlagunen, deren bedeutendste diejenige von Coipasa ist. Ein anderes interessantes, 20 km von der Ortschaft Turco entfernt liegendes Naturphänomen ist Pumiri mit seinen sich über ein Gebiet von 5 km erstreckenden, beeindruckenden und gewaltigen Steinformationen.

Besondere Erwähnung verdient schließlich auch die Salzlagune Salinas de Garcia Mendoza - Anziehungspunkte also, die Oruro zu einem der interessantesten Zielgebiete für den Abenteuertourismus machen.

Pando

Das Departamento Pando liegt im äußersten Norden Boliviens, im Amazonasbecken. Es wurde erst 1938 gegründet. Lediglich 53 Tsd. Menschen leben hier, inmitten des Regenwaldes, auf einer Fläche, die der Niedersachsens entspricht. Durchschnittlich lebt weniger als 1 Einw./km² in der Region. Hauptstadt ist Cobija.
Auf Grund der geringen Höhe über dem Meeresspiegel und der zahlreichen Wasserläufe kommt es immer wieder zu weiträumigen Überschwemmungen, wenn im Sommer ergiebige Niederschläge an den Gebirgshängen niedergehen. Das Klima ist heiß und feucht.
Die Wirtschaft der Region ist in hohem Maße von der Nutzung des Regenwaldes geprägt: Neben der Gewinnung von Kautschuk und tropischen Edelhölzern ist auch die Ernte der castaña amazonica oder castaña de indias, in Deutschland als Paranüsse bekannt, von großer wirtschaftlicher Bedeutung.
Im Departamento Pando leben eine Vielzahl kleiner ethnischer Gruppen, z.B. die Pacaguaras, Chamas und Toronomas. Die Angehörigen dieser Gruppen leben meist außerhalb der größeren Orte in eigenen kleinen Siedlungen. Sie wirtschaften meist unter subsitenzähnlichen Bedingungen, wobei Yuca, mais und Bananen ihre Ernährungsgrundlage bilden.

Potosí (Departamento)

Das Departamento Potosí liegt im äußersten Südwesen Boliviens mit Grenzen zu Chile und Argentinien. Die Landschaft ist in starkem Maße durch Gebirge und Hochebenen geprägt. Im Departamento Potosí befindet sich der größte Salzsee der Welt, der Salar de Uyuni.
Hauptstadt ist Potosí. Weitere bedeutende Städte sind Villazón, Tupiza und Uyuni.
Im größten Teil des Departamentos herrscht kaltes, trockenes Klima vor. Lediglich in den westlichen Tälern ist es milder.
Im Departamento Potosí befinden sich die Nationalparks Eduardo Avaroa, Amboro sowie Torotoro.

Santa Cruz (Departamento)

Das Departamento Santa Cruz ist flächenmäßig das größte Boliviens. Es nimmt mit rd. 371 Tsd. km² (Deutschland: 357 Tsd. km²) mehr als 1/3 der Gesamtfläche des Landes ein. Hinsichtlich der Einwohnerzahl lag das Departamento zum Zeitpunkt der Volkszählung im Jahr 2001 an zweiter Stelle, hinter dem Departamento La Paz. Auf Grund der ausgeprägten Binnenmigration von den westlichen in die östlichen Departamentos könnte sich diese Reihenfolge mittlerweile geändert haben. Während unter der indigenen Bevölkerung des bolivianischen Hochlandes die Aymara und Quechua dominieren, spielen im Departamento Santa Cruz die Guaraní eine aus ethnografischer Sicht hervorgehobene Rolle.

Hauptstadt ist die Stadt Santa Cruz de la Sierra.

Von allen Departamentos liegt Santa Cruz am weitesten östlich, es grenzt im Osten an Brasilien, im Südosten an Paraguay.

Obwohl Land- und Forstwirtschaft eine bedeutende Rolle in der Region spielen, nimmt Santa Cruz wirtschaftlich gesehen eine besondere Stellung in Bolivien ein, lagern hier doch die zweitgrößten Erdgasvorkommen Südamerikas. So weist die Wirtschaft des Departamentos Santa Cruz dann auch deutlich über dem Landesdurchschnitt liegende Wachstumsraten aus. Mehr als die Hälfte der bolivianischen Exporte kommen aus dem Departamento Santa Cruz. So ist es auch nicht verwunderlich, dass Santa Cruz im Hinblick auf Forderungen nach einer weitergehenden Autonomie der einzelnen Departamentos eine führende Rolle spielt.

Tarija (Departamento)

Das Departamento Tarija liegt im äußersten Süden Boliviens, an der Grenze zu Argentinien. Tarija. Gelegentlich wird Tarija als das Andalucía Boliviens bezeichnet. Bezeichnenderweise trägt einer der größten Flüsse den Namen Rio Guadalquivir, wie in Andalucia.

Die Region ist für ihren Weinanbau bekannt und darüber hinaus für den daraus hergestellten Schnaps, den Singani.

Städte

Die größten Städte Boliviens sind Santa Cruz, La Paz, El Alto, Cochabamba und Sucre. Die großen Städte Boliviens wachsen rasant. Neben dem Anstieg der Gesamtbevölkerung des Landes trägt dazu der ungebremste Zuzug der ländlichen Bevölkerung bei.
So hat sich z.B. die Bevölkerungszahl von Santa Cruz innerhalb von 30 Jahren verdreifacht. El Alto, oft als Vorort von La Paz angesehen, hat mittlerweile ebenso fast viele Einwohner wie die Regierungshauptstadt.

Anmerkung
In Bolivien, wie auch in anderen spanisch- oder portugiesischsprachigen Ländern haben viele Städte gewissermaßen einen Namenszusatz. So lautet z.B. der offizielle Name von Santa Cruz Santa Cruz de la Sierra. Dieser Namenszusatz dient gewissermaßen zur näheren Beschreibung, denn die Ortsbezeichnung Santa Cruz gibt es auf der Welt mehr als 20 mal. Im täglichen Leben wird in der Regel aber die Kurzbezeichnung verwendet.

Achacachi

Achacachi ist eine kleine Stadt auf dem Altiplano, im Departamento La Paz. Sie liegt am Ostufer des Titicacasees, auf einer Höhe von 3.854 über dem Meeresspiegel und ist Hauptstadt der Provinz Omasuyos.

In Achacachi leben knapp 8.000 Menschen, ganz überwiegend Aymará.

Das Klima ist kühl, wobei allerdings die Temperaturschwankungen durch den Titicacasee abgemildert werden.

Ökonomische Grundlage ist die Landwirtschaft (Kartoffeln, Quinoa, Getreide, Schafzucht), die oft noch mit sehr einfachen Mitteln betrieben wird.